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Kabinettstück Februar 2020

Das Boarhaisl Annamirl

Anna-Maria Datz lebte in Bischofswiesen im Bayerhäusl. Die Koseform von Anna-Maria ist Annamirl und so erklärt sich ihr Name im Dialekt: Boarhaisl Annamirl. Ihr sonntägliches Gewand ist typisch für das Berchtesgadener Land Ende des 19. Jahrhunderts: Unter der Strickjacke, dem sogenannten Hemad, trägt sie ein weiches Mieder und ein vorne überkreuztes Halstuch. Um den Hals ist ein Bindl mit einer einfachen Masche geknüpft. Auf dem locker gebundenen Kopftuch sitzt der Hut, den eine Kordel in sieben Reihen, ein Rehradl aus Reh-Haar und eine Hutnadel zieren. (AKW)


Abbildung:
Anna Maria Datz aus Bischofswiesen
retuschierte Fotografie, Ende 19. Jahrhundert
Sammlung Bezirk Oberbayern | Zentrum für Trachtengewand

Ka·bi·nett·stück
Substantiv [das]

1. sehr geschicktes, erfolgreiches Handeln
2. besonders schöner, wertvoller Gegenstand

Das sogenannte Kabinettstück kann entweder ein ungewöhnlich geschicktes und erfolgreiches Handeln sein oder ein besonders schöner und wertvoller Gegenstand. Die zweite Definition trifft auf abertausende Exponate aus den Sammlungen des Zentrums für Trachtengewand zu. Ob Kleidungsstücke, Accessoires, Fotografien, Grafiken oder Bücher – in Benediktbeuern besitzt der Bezirk Oberbayern einen Schatz aus über drei Jahrhunderten. Um einen Einblick in die reichen Bestände zu geben, stellen wir jeden Monat ein Kabinettstück vor. Dabei können Materialien, die Seltenheit, das Muster oder die Geschichte hinter den Originalstücken im Vordergrund stehen.

Die Digitalisierung und Veröffentlichung unserer Sammlungen im Netz ist eine groß angelegte Arbeit, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Einen Vorgeschmack auf dieses Zukunftsprojekt bietet das monatlich präsentierte Kabinettstück.

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