Der Pfeil fürs Haar
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein trugen Frauen ihr langes Haar gerne in hochgesteckten und geflochtenen Frisuren. Geschmückt wurden diese mit Bändern, Haarspangen, Ziernadeln, Kämmen oder Haarpfeilen. Letztere konnten horizontal, vertikal oder schräg in den Haarknoten gesteckt werden. Sie dienten auch zur Befestigung von Kronen (Kranl) und Häubchen (Böndl). (AKW)
Abbildung:
Haarpfeil, Silberlegierung, Feuervergoldung, roter Glasstein
vermutlich Oberbayern, vor 1866 (zweites Drittel 19. Jahrhundert)
Sammlung Bezirk Oberbayern | Zentrum für Trachtengewand
Foto: Anita Karl-Holeczek
Ka·bi·nett·stück
Substantiv [das]
1. sehr geschicktes, erfolgreiches Handeln
2. besonders schöner, wertvoller Gegenstand
Das sogenannte Kabinettstück kann entweder ein ungewöhnlich geschicktes und erfolgreiches Handeln sein oder ein besonders schöner und wertvoller Gegenstand. Die zweite Definition trifft auf abertausende Exponate aus den Sammlungen des Zentrums für Trachtengewand zu. Ob Kleidungsstücke, Accessoires, Fotografien, Grafiken oder Bücher – in Benediktbeuern besitzt der Bezirk Oberbayern einen Schatz aus über drei Jahrhunderten. Um einen Einblick in die reichen Bestände zu geben, stellen wir jeden Monat ein Kabinettstück vor. Dabei können Materialien, die Seltenheit, das Muster oder die Geschichte hinter den Originalstücken im Vordergrund stehen.
Die Digitalisierung und Veröffentlichung unserer Sammlungen im Netz ist eine groß angelegte Arbeit, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Einen Vorgeschmack auf dieses Zukunftsprojekt bietet das monatlich präsentierte Kabinettstück.