Ein kunst- und prachtvolles Januar-Wochenende!
Mit Knopflust ins neue Jahr
Zu den derzeitigen Umstrukturierungen des Zentrums für Trachtengewand zählt unter anderem der Ausbau unserer Seminarangebote, um noch vielseitigere Bildungsangebote zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen hier die Bewahrung und Weitergabe traditioneller Handwerkskunst und ihrer vielfältigen Techniken. Überaus farbenfroh, fröhlich und kunstvoll gestaltete sich dann auch der Auftakt des Seminars von und mit Sandra-Janine Müller, namhafte Knopf-Expertin mit eigener Posamentenknopf-Manufaktur im bayerischen Markt Waldstetten. Unterstützt von ihrem Partner Markus Frick ging es für die zehn Teilnehmenden des ausgebuchten Seminars im vis-à-vis des Zentrums für Trachtengewand gelegenen Forums Heimat & Kultur mit reichlich Material, Freude und Kunstfertigkeit zur Sache. An diesem Samstag im Januar 2023 drehte sich alles um die Kunst der Posamentenknopf-Herstellung: beispielsweise den traditionellen Ottobeurer Knopf, dessen Muster und Machart mit viel Kreativität in ganz neue Formen und Farben übersetzt wurden. Das Ergebnis waren zahlreiche bunte Posamentenknöpfe, die trotz gleicher Techniken höchst individuell wirkten. Überzeugen Sie sich selbst. Die Bilder zeigen die angefertigten Knopfkunsthandwerke der Teilnehmenden des ersten Knopflust-Seminars. Die Vorfreude auf Fortsetzung dieser neuen Seminarreihe ist groß!
»Ganz schön prächtig!« im Bayerischen Nationalmuseum
Ein Tag nach dem gelungenen Seminar im heimischen Benediktbeuern ging es am 22. Januar dann auf nach München, zum »Haubentag« ins Bayerische Nationalmuseum. Es wurde ein buchstäblich prachtvoller Sonntag angesichts der 250 historischen Hüte, Hauben und anderer Kopfbedeckungen, die in der Ausstellung »Hauptsache. Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps« hinter Glas zu bestaunen sind und an diesem Tag an zahlreichen Ständen zum Leben erweckt wurden.
Das Zentrum für Trachtengewand präsentierte vor Ort dreieinhalb Hauben aus der eigenen Sammlung, denen sich auch ein aktuelles Forschungsprojekt widmet. Dreieinhalb? Richtig gelesen: Denn wir hatten auch eine Miniatur-Riegelhaube mit einer Größe von 3,5 x 4 cm im Gepäck. Diese gehört zu einer Puppe, jedoch sind die wichtigsten Elemente der Haube trotz der geringen Größe gut zu erkennen. Eine weitere Riegelhaube, welche auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zu datieren ist, wurde in seziertem Zustand gezeigt, um die verschiedenen Bestandteile und Materialien sichtbar zu machen. Ein weiterer Blickfang waren zwei historische Hauben mit besonders feinen Perlenstickereien. Mit den drei großen Hauben wurden auch die entsprechenden Schnittmuster ausgelegt, die im Rahmen des Forschungsprojekts angefertigt wurden und ein vertiefendes Verständnis dieser kunstvollen Objekte ermöglichen.
Wir sagen »Chapeau!« und ein herzliches Dankeschön an das Bayerische Nationalmuseum und all die interessierten und zum Teil eindrucksvoll behüteten Besucherinnen und Besucher für diesen prachtvollen Tag und eine ebensolche Ausstellung, die noch bis 30. April zu sehen ist.
Abbildungen: Bezirk Oberbayern | Zentrum für Trachtengewand